Nachdem wir eine Stecke von mehr als 10 Kös vom Urschur
zurückgelegt hatten, kamen wir zu einem Gebirge, mit Namen Dschugdschur (auch:
der grosse Anberg), das wir schon lange erwartet hatten. Dieses Gebirge wird
der Gürtel oder das Rückgrath des Landes genant. Das ganze Land Sibirien
umgürtend, einem Rückgrath gleich, sich nirgends senkend oder eine Unterbrechung
erleidend, erreicht es länges einer Oberfläche von mehreren 1000 Kös kaum unterhalb
der Wolken des Eismeere, wo es, sich senkend , aufhört. Gerade als eben Mittag
vorüber war, langen wir am Fusse dieses Gebirges an, machten Halt und
nächtigten hier, damit unsere Pferde ausruhten.
Mittwoch, 27. November 2013
[32] Erinnerungen - A.J. Uwarowskij || Otto Böhtlingk und Jakutien
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Sonntag, 24. November 2013
Anti Shaman Poster || Shamans of Siberia || Exhibition Linden-Museum,Stuttgart
This poster by G. Chorosevskij the population is called to suspend shamans and kulaks of their community.
The result of the fight against because shamanism in 20s to the 30s was the extensive destruction of a holistic system of meaning with the associated religious, philosophical, moral and ethical and medical knowledge of indigenous peoples of Siberia.
The fate that had suffered in that time, many shamans, is still not known in its entirety.
Source: Schamanen Sibiriens, Magier, Mittler, Heiler, Buch zur Ausstellung: Schamanen Sibiriens, Stuttgart, Kapitel: Schamanismus in der Sowjetzeit
Source: Schamanen Sibiriens, Magier, Mittler, Heiler, Buch zur Ausstellung: Schamanen Sibiriens, Stuttgart, Kapitel: Schamanismus in der Sowjetzeit
[...] In the Soviet dream of a better future for humankind there was no room for "black magic",Shamans were persecuted and their cult all but destroyed. Communist power applied to the here and and now, but had no access to the past or future. Shamans, however, are calld to their vocation by their ancestors and their future decisions are beyond the ken of the KGB.[...]
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Samstag, 23. November 2013
"Sibirien von Sibirien" "Das schlafende Land" || Andreas Horvarth
"Sibirien von Sibirien"
"Das schlafende Land"
"Die Welt ist rund. Aus diesem Grund kann nur ein Globus sie in ihren richtigen Proportionen wiedergeben.
Auf einer zweidimensionalen Karte muss die Welt verzerrt dargestellt sein. Wer in Zentraleuropa aufwächst, tendiert womöglich dazu, die Welt aus einer eurozentrischen Sicht zu sehen: mit Europa in der Mitte und dem Rest so drumherum verteilt, dass sich damit eine Doppelseite im Atlas füllen lässt.
Aus asiatischer Sicht aber ist Europa nur ein „Anhängsel“ links oben. Es ist eine Frage der Perspektive.
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[31] Erinnerungen - A.J. Uwarowskij || Otto Böhtlingk und Jakutien
Einmal hielt ich bis zur Hälfte meines Körpers im Koth stehend, unter denen auf dieser Weise gestürzten Pferde die Köpfe von drei gefallenen Pferde in die Höhe, damit sie nicht im Wasser ersticken. Während ich so stand, fiel ein neben mir versinkendes viertes Pferd so hin, dass es nicht mehr aufstehen konnte, und kaum dass es seinen Kopf zwei- bis dreimal in’s Wasser gesteckt hatte, so war es Todt, ehe man sich’s versah.
Dieser Beschwerden vermehrten sich noch durch die Schwärme von Mücken, die einen nicht atmen liessen. Inmitten dieser Mücken kam man um Essen und Trinken: kaum hattest du irgend Etwas in ein Gefäss gegossen, so füllten sie, indem sie hineinfielen, dasselbe in einem Augenblick, während du es zu deinem Mund führtest.
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Donnerstag, 21. November 2013
[30] Erinnerungen - A.J. Uwarowskij || Otto Böhtlingk und Jakutien
Ice fisherman, Oymyakom, Yakutia, Siberia, Russia, a photo by Alex_Saurel on Flickr.
Als wir auf zwei kleine Kös den Berg erreicht hatten, trafen
wir viele Reisende versammelt an. Diese
Leute erzählten, dass der Schnee auf diesem beschwerlichen Berge 13 Spannen
hoch läge und dass, es demnach auf keiner Weise möglich wäre, auf diesen Berg zu
gelangen. Sobald ich hier angekommen war, brachten unsere Leute von allen den
mit Pferdekoppeln versehenen Leuten gegen 10 Pferde und 10 Rennthiere zusammen,
führten, mit Schneeschuhen versehen, diese unbeladen und brachen den Schnee des
beschwerlichen Berges.
Am anderen Morgen
stiegen wir alle mit der grössten Anstrengungen über jenen Berg. Am ersten Mai
gelangten wir zum Udskoi’schen Jahrmarkt.
Nachdem ich an diesem Versammmlungsorte den Jasak eingesammelt
und andere kaiserliche Aufträge beendigt, sowie die Kräfte der Pferde, die bis
zur Erschöpfung heruntergekommen waren, hergestellt hatte, reisten wir in den
ersten Tagen Juni’s nach Udskoi ab, die von uns gekauften Rennthiere, deren
etwa 10 waren, nach uns führend.
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Samstag, 9. November 2013
[29] Erinnerungen - A.J. Uwarowskij || Otto Böhtlingk und Jakutien
Ewenen-Frauen in Nationaltracht
Anfang 20. Jahrhundert
Nachdem
er nach seiner Sitte aufgestanden und gegrüsst hatte, erzählte er auf unsere
Frage, warum er weine, Folgendes:
>>
Als ich gestern im Walde ging, fand ich an einer Stelle viele Spuren, von
wilden Rennthieren. Mich ausserordentlich über diesen Fund freuend, kehrt ich
augenblicklich zu meiner Familie zurück.
Nachdem ich hier mein Gewehr und meine
Sachen in die gehörige Ordnung gebracht und selbst ausgeruht hatte, kam ich vergangene
Nacht gegen Mitternacht, als eben die Oberfläche des am Tage weich gewordenen
Schnees gefroren war, meinen Hund führend und meine Schneeschuhe anhabend, zu
den von mir gesehen Rennthierspuren.
Nachdem
ich hier zwei Stunden auf den Anbruch des Tages gewartet und den Taback geraucht hatte, liess ich,
sobald bei der Morgendämmerung die Rennthierspuren sich zeigte, meinen Hund
los. Ich selbst lief auf Schneeschuhen hinter meinem Hunde her.
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Mittwoch, 6. November 2013
[28] Erinnerungen - A.J. Uwarowskij || Otto Böhtlingk und Jakutien
DSC_8195, a photo by Кочергин Владимир on Flickr.
● Utschur
Aus diesem Grunde hieben zwei Männer
mit ihren Beilen oder Messern in das Eis und schlugen Kerben ein; hinter ihnen
her gingen wir beständig zu Fuss. An anderen Orten, wo sich nahe stehende,
bröckliche schwarze Abstürze befanden, nahmen wir in leeren Behälter trockene
Erde oder Sand ein und streuten dieses auf dem Eis auf.
Es traf sich, dass irgendwo
aus Versehen das Eis nicht eingekerbt oder keine Erde aufgestreut war; hier
glitten unsere 16 bis 17 Pferde aus und stürzten sammt und sonders zu Boden.
Bei einem solchen Stürze
glitt all unser Gepäck mit den Sattelgurten und Packsäcken hinunter, zeriss und
zerbrach. Mit dem Zurechtmachen dieser Sachen verging ein grosser Theil unseres
Reise bestimmten Tages.
Im Verlauf unseres Weges
kamen wir bei wunderbaren Bergen vorbei: durch die Heftigkeit der winterlichen
Kälte wurde aus der Spitze des Berges Wasser hervorgedrängt, das hinunter
fliessend den hohen Berg von oben bis unten mit blitzendem Eis bedeckte.
Wenn die Sonne sich zum
Untergange neigte, schlugen die Strahlen der wolkenlosen Frühlingssonne an den
Felsen; dieser hohe Eisfelsen erschien wie ein buntfarbiger Regenbogen oder als
wenn er bedeckt wäre mit feurigen Edelsteinen. Am Fusse eines solchen Felsens
floss das Wasser im Flusse beständig, ohne zu gefrieren.
Es gibt einen Fluss mit Namen
Ägna, der von der linken Seite in den Utschur fällt. Reisende nehmen den
Richteweg und gehen diesem Flusse entlang.
Quelle Text: Otto Böhtling und Jakutien, Hartmann Kästner, Seite 27 - Leipziger Universitätsverlag
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● Sacha-Jakutien
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Montag, 4. November 2013
Sonntagsgeschichte von Tatjana Kuschtewskaja
Aus dem Ukrainischen
..... Die Zivilisation hatte ihnen Motorboote und Motorsägen gebracht, Syphilis und Wodka, die Ideologien des Betrügens und der Heuchelei. Ihre Glaubensgrundlage aber war die alte geblieben: die Verehrung der heiligen Steine, der Glaube an Geister, die Beschwörungsrituale, die Tradition des Geschichtenerzählens und ihre Auffassung von Ethik .....
..... Ich lauschte, Jakutien ging gleichsam in mich ein und schmiegte sich an mein Herz. Damals hat sich in mir etwas für mein ganzes Leben entschieden. Obwohl ich seine Sprache nicht verstand, begann ich die Worte, die wie Kinderklappern rasselten, und in denen Erlittenes mitklang, zu erkennen .....
..... Ich habe den Kampf des Schamanen mit den Geistern miterlebt, die verlangten, die Wöchnerin selbst sollte das Opfer sein. Und als es ihm gelang, ihnen dieses Opfer zu entreißen, verlangten sie von ihm, er solle ihnen einen anderen Menschen als Opfer anbieten. Ich habe gesehen, wie es ihm schließlich gelang, den Geistern ihre Macht zu nehmen .....
weiterLesen: PDF || Sacha-Jakutien WebSite
● Literatur von und über Tatjana Kutschewskaja
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