Nachdem wir eine Stecke von mehr als 10 Kös vom Urschur
zurückgelegt hatten, kamen wir zu einem Gebirge, mit Namen Dschugdschur (auch:
der grosse Anberg), das wir schon lange erwartet hatten. Dieses Gebirge wird
der Gürtel oder das Rückgrath des Landes genant. Das ganze Land Sibirien
umgürtend, einem Rückgrath gleich, sich nirgends senkend oder eine Unterbrechung
erleidend, erreicht es länges einer Oberfläche von mehreren 1000 Kös kaum unterhalb
der Wolken des Eismeere, wo es, sich senkend , aufhört. Gerade als eben Mittag
vorüber war, langen wir am Fusse dieses Gebirges an, machten Halt und
nächtigten hier, damit unsere Pferde ausruhten.
Am andern Morgen, noch vor Sonnenaufgang und ehe sich die
Hitze herabgelassen hatte, legte man den Pferden die Reit- und Packsättel auf
eine besondere Weise an: man zog die vorderen Sattelgurte um die Brust des
Pferdes, die übrigen Gurte gerade um die Herzgrube. Hierauf erhohen wir uns auf
dieses überaus hohe Gebirge zu Fusse. Die gewohnten Pferde stiegen einzeln
unbeladen und ohne an einander geknüpft
zu sein, behutsam und vorsichtig den Berg hinan, ohne dass eines von ihnen mit
der Last an einem Baume im Dickicht hänge geblieben, ohne dass eines in eine
Bergspalte, ohne dass eines in eine, vom
Wasser ausgegrabenen Bergschlucht aus Versehen hineingetreten wäre.
Wenn sie, auf diese Weise gehend, irgendwie einen Fehltritt gemacht hätten, wären sie in einen bodenlosen Abgrund gestürzt, und nicht ein Stück von ihrem Körper wäre übrig geblieben. Nachdem wir 13 bis 14 Stunden auf das oben erwähnte Dschugdschur - Gebirge, das in jenem Land unvergleichlich hoch ist, gestiegen waren, gelangten wir zur äusserenSpitze.
Wenn sie, auf diese Weise gehend, irgendwie einen Fehltritt gemacht hätten, wären sie in einen bodenlosen Abgrund gestürzt, und nicht ein Stück von ihrem Körper wäre übrig geblieben. Nachdem wir 13 bis 14 Stunden auf das oben erwähnte Dschugdschur - Gebirge, das in jenem Land unvergleichlich hoch ist, gestiegen waren, gelangten wir zur äusserenSpitze.
Auf der Höhe des Dschugdschur war es kühl: keine Mücke keine
Wespe fand sich da. Um unsere Pferde ausruhen zu lassen hielte wir hier 2 Stunden
an, wobei wir ganz gehörig froren.
Quelle Text: Otto Böhtling und Jakutien, Hartmann Kästner, Seite 32 - Leipziger Universitätsverlag
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● O.N. Böhtlingk ● A.Th.v.Middendorff
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● Sacha-Jakutien
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