DSC_8195, a photo by Кочергин Владимир on Flickr.
● Utschur
Aus diesem Grunde hieben zwei Männer
mit ihren Beilen oder Messern in das Eis und schlugen Kerben ein; hinter ihnen
her gingen wir beständig zu Fuss. An anderen Orten, wo sich nahe stehende,
bröckliche schwarze Abstürze befanden, nahmen wir in leeren Behälter trockene
Erde oder Sand ein und streuten dieses auf dem Eis auf.
Es traf sich, dass irgendwo
aus Versehen das Eis nicht eingekerbt oder keine Erde aufgestreut war; hier
glitten unsere 16 bis 17 Pferde aus und stürzten sammt und sonders zu Boden.
Bei einem solchen Stürze
glitt all unser Gepäck mit den Sattelgurten und Packsäcken hinunter, zeriss und
zerbrach. Mit dem Zurechtmachen dieser Sachen verging ein grosser Theil unseres
Reise bestimmten Tages.
Im Verlauf unseres Weges
kamen wir bei wunderbaren Bergen vorbei: durch die Heftigkeit der winterlichen
Kälte wurde aus der Spitze des Berges Wasser hervorgedrängt, das hinunter
fliessend den hohen Berg von oben bis unten mit blitzendem Eis bedeckte.
Wenn die Sonne sich zum
Untergange neigte, schlugen die Strahlen der wolkenlosen Frühlingssonne an den
Felsen; dieser hohe Eisfelsen erschien wie ein buntfarbiger Regenbogen oder als
wenn er bedeckt wäre mit feurigen Edelsteinen. Am Fusse eines solchen Felsens
floss das Wasser im Flusse beständig, ohne zu gefrieren.
Es gibt einen Fluss mit Namen
Ägna, der von der linken Seite in den Utschur fällt. Reisende nehmen den
Richteweg und gehen diesem Flusse entlang.
Quelle Text: Otto Böhtling und Jakutien, Hartmann Kästner, Seite 27 - Leipziger Universitätsverlag
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● O.N. Böhtlingk ● A.Th.v.Middendorff
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● Sacha-Jakutien
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