Jakutenpferd in Oymyakon. Foto: Maarten Takens. Lizenz: CC BY-SA 2.0. |
Die Jakuten sind ein Turkvolk, das etwa eine halbe Millionen Menschen zählt und im Norden Sibiriens lebt. Dem aktuellen Stand der Forschung nach stammen sie aber nicht von dort, sondern zogen - anders als andere Turkvölker - nicht nach Süden und Westen, sondern nach Norden, wo sie die vorher dort lebenden Tungusen verdrängten. Als möglicher Grund für die Nordwanderung im Spätmittelalter kommt eine Ausbreitung der Mongolen in ihrer ursprünglichen Heimat westlich des Baikalsees in Betracht.
In der neuen Heimat der Jakuten, die zur Hälfte oberhalb des nördlichen Polarkreises liegt, war es deutlich kälter als in ihrer alten - im Winter bis unter minus 70 Grad Celsius. Das führte dazu, dass sich die Pferde, die dem Volk nicht nur als Reit- und Zugtiere dienen, sondern auch gemolken und gegessen werden, zu Quasi-Wildpferden zurückentwickelten (oder zurückgezüchtet wurden), wie eine in PNAS veröffentlichte gemeinsame Studie von Wissenschaftlern aus acht Ländern zeigt.