Nachdem wir den Dschugdschur hinab-gestiegen waren, trafen
wir, bis wir nach Udskoi gelangten, jeden Abend bei unserm Nachquartier eine
Flussbucht an und warfen hier drei Fischernetze aus Haar die wir mit uns
führten, aus. Am Morgen fanden wir in diesen unseren Netzen zwei oder drei
Fische, die Charius (Salmo thymallus) heissen. Dieser Fisch kam uns beim Essen
sehr zu statten; wenn er nicht da gewesen wäre, hätten wir auf unserer Reise
blosse Grütze mit ranzig gewordener Butter essen müssen.
Auf solche Weise reisend, gelangten wir um die Mittel des
Sommers nach Udskoi, Udskoi liegt am linken Ufer eines Flusses, der den Namen
Ud führt, in einer Gegend, wo sich das hohe Gebirge neigt und zu einem ziemlich
breiten Thale wird.
Von diesem Orte aus bis zum Ochotskischem Meere sind 9 Kös.
Die Bewohner dieser Gegend sind: ein russischer Geistlicher, ein Kirchendiener,
ein über 50 Mann gebietender Kosakenhauptmann als Gouverneur, nur etwas über 10
Bauern, sechs bis sieben Kosaken, drei bis vier Jakuten, ferner drei- bis
vierhundert Tungusen, von denen keiner einen festen Wohnsitz in einem Hause hat, sondern die die
Sitte haben, Sommer und Winter von Ort zu Ort zu ziehen und der Jagd
nachzugehen.
Da ich den Befehl hatte, mich mit der Art und Weise des
Lebens und der Jagd aller dieser Leute vertraut zu machen, so war ich
genöthigt, das ganze Land in Augenschein zu nehmen; demzufolge schiffte ich,
nachdem ich hier ausgeruht hatte, mit zwei Kosaken und zwei Führern nach der
sich in’s Meer ergiessender Mündung des Flusse Ud.
Tungusische Tschum (Urts) | Quelle & Beschreibung |
An dieser Mündung des Ud wohnten zwei bis drei
Jurten-Tungusen. Hier fangen sie viele, Käta (eine Art Forelle) genannten
Fische und Seehund, und sammeln sich ausserdem Vorräthe von Wallfischthran.
Jedes Jahr werfen die Wellen des Meeres in dieser Gegend einen oder zwei, sechs
bis sieben gestreckte Faden lange Wallfische in die Mündung des Ud.
Quelle Text: Otto Böhtling und Jakutien, Hartmann Kästner, Seite 37- Leipziger Universitätsverlag
● Über die Sprache der Jakuten
● Sacha-Jakutien
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Quelle Text: Otto Böhtling und Jakutien, Hartmann Kästner, Seite 37- Leipziger Universitätsverlag
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● O.N. Böhtlingk ● A.Th.v.Middendorff
● O.N. Böhtlingk ● A.Th.v.Middendorff
● Sacha-Jakutien
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