Dienstag, 14. Mai 2013

NEU - Otto Böhtlingk und Jakutien - NEU

 

 Otto Böhtlingk und Jakutien



Autor(en) / Herausgeber  Hartmut Kästner
Sprache(n)Deutsch
Erscheinungsdatum06.02.2013
Umfang130 Seiten
VerarbeitungBroschur
978-3-86583-683-0
Preis24.00 €

Beschreibung

Otto Böhtlingk (1815-1904) war in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts einer der bedeutendsten Gelehrten auf dem Gebiet der vergleichenden Sprachwissenschaft und ist heute vor allem für seine Erforschung des Sanskrit bekannt. Wenn auch auf diesem Gebiet Böhtlingks Hauptverdienste lagen, so umspannten seine philologischen Interessen die Sprachen des gesamten eurasischen und arabischen Raumes.

Zeugnis dessen ist sein 1851 veröffentlichtes Werk „Über die Sprache der Jakuten“, in dem der Linguist die Sprache dieses ostsibirischen Turkvolkes erstmals verschriftlichte und durch eine ausführliche Grammatik und ein jakutisch-deutsches Wörterbuch ergänzte.

Die Arbeit entstand in Zusammenarbeit mit dem in Jakutien aufgewachsenen Russen Uvarovskij, der Böhtlingk bei der Erforschung der Sprache unterstützte und einen Bericht über die Lebensweise der Jakuten verfasste, welcher einen authentischen Einblick auf die Gepflogenheiten des Volkes in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts ermöglicht.

Diese „Erinnerungen“ Uvarovskijs werden in der vorliegenden Edition auf Jakutisch und Deutsch wiedergegeben, auf die Grammatik und das Wörterbuch wurde verzichtet. Damit wendet sich die Publikation an einen breiten Leserkreis. Die Farbigkeit und Plastizität der Schilderungen Uvarovskijs machen den Band zu einer lohnenden Lektüre für all jene, die mehr über die Gegebenheiten des Lebens und die Beschwerlichkeiten des Reisens in Sibirien um 1900 erfahren möchten. Quelle

Vielen Dank an den Leipziger Universitätsverlag für das Rezensionsexemplar "Otto Böhtlingk und Jakutien" für meinen Blog Sacha-Jakutien und meine WebSite Sacha-Jakutien.
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 O.N. Böhtlingk
Über die Sprache der Jakuten
  
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Samstag, 4. Mai 2013

Erinnerungen - A.J. Uwarowskij [9]



Gnädiger Herr  Otto Nikolajewisch!

Aus Verlangen, die Sprachen verschieden benannter Völker kennen zu lernen, kamst Du im vergangenen März in meine Wohnung, und erzähltest mir von Deinem Vorhaben, die ganze von den Jakuten gesprochene Sprache in Schrift zu setzten. Du batst mich, Dir bei dieser Arbeit behülflich zu sein.
 
Das Land der Jakuten ist mein Geburtsland, die Sprache der Jakuten meine Muttersprache: hätte ich demnach nein sagen und Dir bei Deiner schönen und nützlichen Arbeit nicht behülflich sein sollen?
 
Der siebente Monat wird eben voll seit dem Tage, da du den Anfang mit der Jakutische Sprache machtest; in wenigen Monaten geht Deine Arbeit zu Ende. Dein Verstand und der Umstand, dass Du im Verlauf von wenigen Monaten den Grund und die Kraft der jakutischen Sprache erkanntest, ist ein bewunderswerther und guter Bürge dafür, dass die Mühen, mit denen Du Dich abgemüht hast, zu grossen Nutzen gereichen werden.
 
Die Jakutische Sprache gilt aus Mangel an Schrift für eine todte Sprache; es bleibt nur eine kurze Zeit, so wirst Du sie beleben. In kurzem wirst Du das Lob sowohl hochstehender als auch gelehrter Leute erlangen und den endlosen Dank des Jakutischen Volkes empfangen. Die jetzige Generation der Jakuten wird in vollem Maasse aus Deiner Schöpfung Nutzen ziehen, Deinen Namen erhöhen und mit aufrichtigem Herzen für Dich ihre Kniee beugen vor dem hohen göttlichen Erschaffer. Dies wird ihre Bezahlung, dies Dein Lohn sein,
 
Im Verlauf dieser unserer Beschäftigung wünschtest Du aus einer Jakutisch geschriebenen Schrift die ‚Art und Weise meiner Entstehung, meiner Geburt und meines Ganges kennen zu lernen. In Folge Deiner Freundlichkeit war es nicht möglich auch in diesem Punkte Deinem Wunsch nicht nach Kräften zu erfüllen. Das mit diesem Gedanken von mir beschrieben Leben, das ich >> Erinnerungen << benenne, übergebe ich Dir mit diesem Briefe.